Über den Hindelanger Klettersteig auf den Großen Daumen

Der Hindelanger Klettersteig ist eines der Highlights in den Allgäuer Alpen. Und er ist eine Herausforderung für den ambitionierten Berggeher. Viele drahtseilversicherte Meter, luftige Gratpfade und eine Vielzahl schwindelerregend hoher Leitern sorgen für die alpinsportliche Note; aussichtsreiche Felsköpfe, zwei tolle Bergseen und der leicht zu erreichende Große Daumen bieten ein grandioses Bergpanorama und ein einmaliges Erlebnis.

Länge: 9 km   ●   Gehzeit: 5:45 h   ●   Anstieg/Abstieg: 475 m / 757 m
Start: Nebelhornbahn-Gipfelstation, in Oberstdorf
Ziel: Nebelhorn-Bergstation Höfatsblick, in Oberstdorf
Einkehr: an der Gipfelstation, Edmund-Probst-Haus, an der Bergstation Höfatsblick
Zusätzliche Infos: Der hochalpine Hindelanger Klettersteig verlangt eine komplette Klettersteigausrüstung! Allerdings sind auch etliche Passagen nicht versichert, so dass eine gewisse Kletterfertigkeit im 1. und 2. Schwierigkeitsgrad vorausgesetzt werden muss. Zwei Notabstiege erlauben bei Schlechtwetter oder Überforderung eine erhebliche Verkürzung der Tour.

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Panoramaaussicht vom neuen Gipfelrestaurant am Nebelhorn

Von der umgebauten und 2017 neu eröffneten Gipfelstation der Nebelhornbahn folgen wir der Beschilderung „Hindelanger Klettersteig“, gehen in einem Bogen unterhalb der Gondelstation auf einem schmalen Pfad nach links hinüber zum Grat.

Unter der über uns thronenden Bergstation queren wir zum Einstieg des Hindelanger Klettersteigs

Wir sind schon nach wenigen Metern an den Felsen und an der ersten, kurzen Drahtseilstelle. Spätestens hier ist es angebracht, Helm und Klettersteigausrüstung anzulegen. Der mit roter Farbe markierte Weg führt nun in ständigem Auf und Ab über Felsköpfe, Gratzacken und Türmchen. Hunderte Meter Drahtseile sichern ausgesetzte Stellen und eine Vielzahl von Eisenleitern helfen über felsige Absätze hinauf und hinab.

Der Westliche Wengenkopf ist das erste Gipfelziel im sichtbaren Gratverlauf

Nach Erreichen des Gipfelkreuzes am Westlichen Wengenkopf bietet sich rechts der 1. Notabstieg an, über den man auf das Hochplateau absteigen und zur Bergbahn zurückwandern kann.

Weiter, meist direkt auf dem Grat, mit luftigen Gehpassagen, aber auch etlichen unversicherten Stellen, die leichte Kletterei verlangen, erreichen wir den Östlichen Wengenkopf. Abstieg in eine Gratsenke zum 2. Notabstieg und dann über eine hohe, steile Leiter hinauf.

Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind an vielen Stellen unerlässlich

Nach den Notabstiegen wird der Weg noch etwas anspruchsvoller, weitere felsige Gratköpfe müssen überstiegen werden, bis eine lange Leiter wieder in eine Gratsenke hinabführt, und wir scharf rechts am Felsen, an einem Drahtseil entlang absteigen und schließlich zum letzten Felsaufschwung kommen.

Ziemlich oft wird es auch ziemlich luftig

Über eine steile Leiter und eine heikle, drahtseilversicherte Stelle überwinden wir den letzten Felssporn und gelangen an das durch ein Schild markierte Ende des Hindelanger Klettersteiges.

Auf einem schmalen Gratpfad geht es in eine Senke hinab zu einer Wegverzweigung . Nach links verläuft der einsehbare Weg über den grasigen Berghang hoch zum sichtbaren Gipfelkreuz des Großen Daumen.

Der Übergang zum Großen Daumen ist dann verhältnismäßig einfach

Zurück bei der Verzweigung steigen wir auf dem zunächst etwas abschüssigen, schmalen Pfad über den steilen Hang ab und folgen der Markierung Richtung Edmund-Probst-Haus. In Kehren, teils geröllig und manchmal rutschig, geht es hinab zum Laufbichlsee, den wir etwas oberhalb queren und weiter zum Koblatsee.

Der wesentlich leichtere Abstiegsweg führt am Koblatsee vorbei

Durch eine Felstrümmerlandschaft mit herrlicher Aussicht führt uns der stets gut markierte Pfad, zwischendurch mit grasigen Abschnitten und Latschenbewuchs, zu einem kleinen Gegenanstieg über einen Kieshang hoch zu einer Verzweigung, rechts oben ist die Gipfelstation zu sehen. Wir folgen aber der Beschilderung zur Nebelhornbahn nach links, und bald ist rechts unten auch die Bergstation sichtbar. Über einen einen Kiespfad, teils über Holzstufen, wandern wir den Grashang hinab, unterqueren einen Skilift und stoßen wenig später auf das Edmund-Probst-Haus und die Bergstation Höfats.

In Sichtweite: Edmund-Probst-Haus und die Bergstation Höfats

Mit der Bergbahn geht es dann gemütlich hinab zur Talstation.

 

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